Bahnhofsquartier Bremen

“Bremen! Lebenswert – urban – vernetzt” ist Bremens städtebauliches Leitbild für das Jahr 2020. Unter diesem Motto betreibt die Hansestadt eine aktive Stadtentwicklungspolitik. Sichtbar wird das in der Gestaltung neuer Quartiere wie der 300 ha großen Überseestadt, in der Erneuerung bestehender Großwohnsiedlungen wie Osterholz-Tenever bis hin zu einer Neupositionierung der City im Zuge eines Innenstadtkonzepts.
In direkter Nähe zum Hauptbahnhof befindet sich eines der letzten innenstadtnahen Entwicklungsareale, welches durch Umstrukturierungsmaßnahmen des Güterverkehrs freigesetzt wurde. Das 23 ha große, westlich des Hauptbahnhofs gelegene Diplomareal wird durch die Bahntrassen im Norden und durch die Hochstraße im Süden vom Stadtkorpus isoliert und erfährt dadurch seine Prägung als Transitraum. Die Bahnhofsvorstadt ist dabei ein Ort der Gegensätze und der sozialen als auch ökonomischen Probleme. Gleichzeitig stellt dieser Raum einen wichtigen Zugang zur Innenstadt dar.
Ziel ist es also ein zukunftsfähiges und lebenswertes Stadtquartier zu entwickeln, das den Ansprüchen nach einem urbanen Stadtkörper als auch ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen gerecht wird. Das Quartier ist in das bestehende Stadtgefüge zu integrieren und soll sich mit einer eigenen Identität im Bewusstsein der Stadt verankern.
Erste Impulse wurden bereits durch Zwischennutzungen im Bereich der Kreativwirtschaft gesetzt. Aktuell arbeiten hier über 100 Künstler in etwa 60 Ateliers. 2011 wurde in dem Zentrum für freischaffende Künstler/innen bereits der 7. Bremer Kunstfrühling durchgeführt.
Vor diesem Hintergrund soll ein neues Stadtquartier entwickelt werden, das im Schwerpunkt für Künstler und Kulturschaffende geeigneten Lebens- und Arbeitsraum zur Verfügung stellt. Hochwertige Arbeitsplätze im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie innovativer Wohnraum können von der zentralen Lage und der von Transit geprägten Charakteristik des Ortes profitieren. Vorhandene Impulse wie die Konzepte der “ZwischenZeitZentrale” oder der “Bremer Kunstfrühling” sollen dabei aufgenommen und in diesem von Transit geprägten Stadtgefüge weiterentwickelt werden.

Korreferent Prof. Rolf Schuster