STEGREIF Wintersemester 2025/26

Der Thünen Campus Braunschweig soll zu einem bundesweit konkurrenzfähigen Standort für Forschung, Lehre und Wissenstransfer weiterentwickelt werden. Ziel dieser Aufgabe ist es, eine visionäre und zugleich nachvollziehbare skizzenhafte Idee für die zukünftige Struktur und Identität des Campus zu entwerfen. Die Studierenden sind eingeladen, innerhalb des Stegreif-Formats ein Konzept zu entwickeln, das die Potenziale des Standorts neu interpretiert.
Der inhaltliche Schwerpunkt ist frei wählbar. Die Vision kann sich beispielweise auf Aspekte der Nachverdichtung durch Wohn- und Forschungsbebauung, die Entwicklung eines übergeordneten Erschließungskonzepts, die interne Vernetzung der Campusbereiche oder andere zukunftsweisende Themen konzentrieren. Die bereits landwirtschaftlich genutzten Flächen stellen einen wichtigen Bestandteil des Campus dar und sollen daher weiterhin erhalten bleiben. Der Entwurf soll eine deutliche Haltung vermitteln und zeigen, wie sich der Thünen Campus in Zukunft positionieren kann.
Das Abgabeformat ist bewusst offen gehalten. Es gilt eine Darstellungsart zu wählen, die die Konzeptskizze optimal transportiert und gleichzeitig gut präsentabel ist.

ABLAUF
Nach der Aufgabenausgabe erfolgt ein Impulsvortrag am 04.12.2025 um 17:00 Uhr durch das staatliche Baumangement in den Räumen des Instituts. Nach erfolgreicher Abgabe des Stegreifs besteht die Möglichkeit an einem nachgeschalteten Wettbewerbsverfahren teilzunehmen.

Stud.IP-Veranstaltung

Ansprechpartner*innen

Christopher Kuriyama
Eicke Janas

Geplante Urbanität

Urbanität verspricht eine besondere städtische Qualität, die durch hohe bauliche Dichte und Nutzungsvielfalt einen Ort der Begegnug und des Austausches schafft. Viele Stadtzentren profitieren von einer organisch gewachsenen und historisch entstanden Urbanität, die durch ein zufälliges Zusammenspiel von verschiedenen Nutzungen und Architekturen entstanden ist. Aber wie kann eine Urbanität in einem neuen Quartier geplant und umgesetzt werden?

Tübingen entdeckte bereits in den 1990er Jahren eine eigene Formel für die Planung lebendiger Quartiere nach dem Prinzip der „Stadt der kurzen Wege“, in der Wohnen und Arbeiten Tür zu Tür stattfinden und Freiräume als Orte der Begegnung fungieren. Die wesentlichen Komponenten der Tübinger Formel sind die klare städtebauliche Struktur, die kleinteilige und flexible Parzellierung, die autoarmen Freiräume, die Umsetzung mit selbstorganisierten Baugemeinschaften und die Grundstücksvergabe nach Konzept. Auf diese Weise hat Tübingen in den vergangenen 30 Jahren mehrere Brachflächen in gemischte, urbane Quartiere umgewandelt. Obwohl die Planungsziele und die städtebaulichen Instrumente ähnlich blieben, entstanden Quartiere mit unterschiedlichen städtebaulichen Strukturen und Atmosphären.

In Sommersemester 2022 möchten in den Tübinger Wissensspeicher eintauchen, um die modellhaften Planungsverfahren und die Vielfalt an urbanen Quartieren kennenzulernen.

EXKURSION
06.05. – 09.05.2022 nach Tübingen
Die Teilnahme an der Exkursion ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar, da die wichtigsten Informationen vor Ort in den Quartieren ermittelt werden.

ZIEL UND METHODE
Durch eine umfassende Analyse möchten wir die Lerneffekte der Tübinger Quartiersentwicklung für unsere eigenen Entwurfsprojekte (z.B. im Masterentwurf) und für die Fachöffentlichkeit verfügbar machen. Die Bearbeitung erfolgt in Gruppen und wird in vier Bausteinen gegliedert:

  • Literaturrecherche
  • Inputs und Stadtführungen
  • Diskussionen und Einzelgespräche
  • Eigenständige Arbeit und Finalisierung

ERGEBNISSE
Eine gemeinsame Publikation soll die Analyse der Quartiere in Kurztexten, Illustrationen und Fotografien festhalten. Die Publikation und die erarbeiteten Materialien werden der Stadt Tübingen zur Verfügung gestellt und digital sowie gedruckt veröffentlicht, um die Ergebnisse für die Praxis und den wissenschaftlichen Diskurs zugänglich zu machen.

Ansprechpartnerinnen:
Larisa Tsvetkova
l.tsvetkova@tu-bs.de
Christin Bolling
c.bolling@tu-bs.de