Gestaltwandel Braunschweiger Stadtentrees

Neu, modern und vor allem autogerecht waren typische Merkmale des Städtebaus der Nachkriegszeit, die auch den Wiederaufbau der Braunschweiger Innenstadt nach der nahezu vollständigen Zerstörung maßgeblich beeinflussten. Eine verkehrsgerechte Planung mit z.T. überdimensionierten Transferräumen prägt die Stadtentwicklung bis heute.

Das unweigerliche Ende des Zeitalters fossiler Energien wird vorrausichtlich wiederum einschneidende Veränderungen des städtischen Raums zur Folge haben und damit einen Gestaltwandel in Gang setzen.
Ausgangspunkt des Seminars ist zunächst eine Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung der Braunschweiger Stadteingänge im Bereich der Okerumflut. Die TeilnehmerInnen des Seminars untersuchen gemeinsam mit Studierenden der HBK Braunschweig die urbanen Räume unter anderem hinsichtlich Gestaltung, Dichte, Funktion, Maßstab und Atmosphäre; immer unter Berücksichtigung des jeweiligen zeitlichen und kulturellen Kontextes.

Vor dem Hintergrund einer sich bereits abzeichnenden Endlichkeit fossiler Energien sollen im Anschluss an die Analyse Ideen, urbane Szenarien für einen zukünftigen Gestaltwandel der Stadtentrees entwickelt werden (Braunschweig nach dem Öl).

Neben Konzepten zur baulichen Umgestaltung, Neuaneignung, Markierung oder Umnutzung sind auch Ideen zu situativen Zwischennutzungen möglicher Leerräume denkbar. Dabei werden verschiedene Zeitebenen und Raumzustände eines Ortes diskutiert, beschrieben und bildhaft gemacht.
Themenbezogene theoretische Ansätze und Raumkonzepte sowie deren Umsetzung in aktuellen Kunst- und Bauprojekten begleiten das Seminar.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut für Kunstwissenschaft, HBK Braunschweig, Prof. Dr. Mönninger, statt.

Jens Lehmann (TU), Juliane-Marie Nickel (HBK), Vincent Marius Szur (HBK), Lena Nölkenbockhoff (HBK)

Ausstellungsfotos während des Rundgangs 2011

im Foyer der Hochschule für Bildende Künste