Der Strukturwandel der Innenstädte stellt die Existenz urbaner Großstrukturen wie Park- oder Warenhäuser stark infrage. In der Braunschweiger Innenstadt zeigt sich das Problem fehlender Nutzungen in langjährigem Leerstand und Ratlosigkeit in Nachnutzungskonzepten.

Im Rahmen des Seminars wollen wir uns gelunge Reaktivierungen anschauen, vorhandenes Wissen zur Braunschweiger Innenstadt zusammen tragen und untersuchen, woran Umnutzungsstrategien gescheitert sind.

Das Seminar findet begleitend zum Entwurf Transformation Innenstadt Braunschweig statt und soll eine Wissensbasis für den aufbauenden Entwurf schaffen.

Exkursion:
Wir fahren vom 04.-06.04 auf Exkursion nach Nordrhein-Westfalen, um uns die Umsetzung verschiedener Strategien anzuschauen.

Termine
Einführungsveranstaltung: 02.04.2023
Abgabe: 26.06.2024
Regeltermin: Mittwoch

gestalten | mitdemwasdaist | regional-global
Stadtintervention(en) als Werkzeug zur Entwicklung einer gemeinwohlorientierten Stadt

Fridays for Future, Architects for Future, Fashion Revolution, Deutsche Wohnen Enteignen…
Alles Beispiele von derzeit aktiven Protestbewegungen, die sich (unter anderem) den öffentlichen Raum aneignen, um auf aktuelle, global übertragbare Herausforderungen aufmerksam zu machen.

In diesem Seminar wollen wir uns auf regionaler Ebene mit einigen Themen dieser Protestbewegungen, wie zum Beispiel Klimawandel, Umgang mit Ressourcen, Der Mensch als ‘Ressource’ und Wohnraum- und Flächenpolitik, auseinandersetzen und untersuchen wie sie sich auf Braunschweig übertragen lassen. Unser Ziel ist es herauszufinden, was wir als Einzelpersonen durch Stadtinterventionen beisteuern können, um unser Quartier/ unsere Stadt/ unsere Region in einer zukunftsweisenden (gemeinwohlorientierten) Entwicklung zu fördern?

Wir nehmen unter die Lupe:
1. ein bisschen Theorie:
Die Neue Leipzig Charta – eine Leitlinie für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung – und die derzeitige Verteilung von Raum und Ressourcen
2. Best-Practice Beispiele (theoretisch und praktisch) in Braunschweig und Umgebung kennenlernen
3. uns selbst und unsere Verantwortung als Gestalter*innen

und wir werden aktiv.

Ansprechpartnerinnen:
Hannah Hemsing
Saskia Tödter

Geplante Urbanität

Urbanität verspricht eine besondere städtische Qualität, die durch hohe bauliche Dichte und Nutzungsvielfalt einen Ort der Begegnug und des Austausches schafft. Viele Stadtzentren profitieren von einer organisch gewachsenen und historisch entstanden Urbanität, die durch ein zufälliges Zusammenspiel von verschiedenen Nutzungen und Architekturen entstanden ist. Aber wie kann eine Urbanität in einem neuen Quartier geplant und umgesetzt werden?

Tübingen entdeckte bereits in den 1990er Jahren eine eigene Formel für die Planung lebendiger Quartiere nach dem Prinzip der „Stadt der kurzen Wege“, in der Wohnen und Arbeiten Tür zu Tür stattfinden und Freiräume als Orte der Begegnung fungieren. Die wesentlichen Komponenten der Tübinger Formel sind die klare städtebauliche Struktur, die kleinteilige und flexible Parzellierung, die autoarmen Freiräume, die Umsetzung mit selbstorganisierten Baugemeinschaften und die Grundstücksvergabe nach Konzept. Auf diese Weise hat Tübingen in den vergangenen 30 Jahren mehrere Brachflächen in gemischte, urbane Quartiere umgewandelt. Obwohl die Planungsziele und die städtebaulichen Instrumente ähnlich blieben, entstanden Quartiere mit unterschiedlichen städtebaulichen Strukturen und Atmosphären.

In Sommersemester 2022 möchten in den Tübinger Wissensspeicher eintauchen, um die modellhaften Planungsverfahren und die Vielfalt an urbanen Quartieren kennenzulernen.

EXKURSION
06.05. – 09.05.2022 nach Tübingen
Die Teilnahme an der Exkursion ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar, da die wichtigsten Informationen vor Ort in den Quartieren ermittelt werden.

ZIEL UND METHODE
Durch eine umfassende Analyse möchten wir die Lerneffekte der Tübinger Quartiersentwicklung für unsere eigenen Entwurfsprojekte (z.B. im Masterentwurf) und für die Fachöffentlichkeit verfügbar machen. Die Bearbeitung erfolgt in Gruppen und wird in vier Bausteinen gegliedert:

  • Literaturrecherche
  • Inputs und Stadtführungen
  • Diskussionen und Einzelgespräche
  • Eigenständige Arbeit und Finalisierung

ERGEBNISSE
Eine gemeinsame Publikation soll die Analyse der Quartiere in Kurztexten, Illustrationen und Fotografien festhalten. Die Publikation und die erarbeiteten Materialien werden der Stadt Tübingen zur Verfügung gestellt und digital sowie gedruckt veröffentlicht, um die Ergebnisse für die Praxis und den wissenschaftlichen Diskurs zugänglich zu machen.

Ansprechpartnerinnen:
Larisa Tsvetkova
l.tsvetkova@tu-bs.de
Christin Bolling
c.bolling@tu-bs.de

Orte des Gemeinschaffens

Entdeckung einer selbstgemachten Stadt

Einige Typologien und Nutzungsarten sind im Architekturstudium und in der Praxis gut bekannt: Von dem Block im Wohnungsbau bis zu einem Büroturm können wir Nutzungen sowie Grenzen zwischen privat und öffentlich meist gut definieren. Zumindest auf dem Papier. Im realen Stadtraum entwickeln sich Zwischennutzungen, spontane Umwidmungen und fließende Transformationen. Und es entstehen Nutzungsarten, die nicht vorgesehen waren, die niemals geplant werden könnten: Oft aus der Not heraus, meist im Sinne des Gemeinwohls. In diesem Seminar nennen wir sie „Orte des Gemeinschaffens“. Sie keimen dort auf, wo Flächen nicht optimal oder zu wenig genutzt werden. Oder sie ergeben sich durch Zufall, wenn Räume zu einer besonderen Nutzungsart einladen und Menschen vor Ort ähnliche Ideen und Visionen haben. Sie können zu einer Eineignung des öffentlichen Raum führen oder private Räume für die Nachbarschaft öffnen. Sie können für wenige Stunden aufkommen oder für mehrere Jahre bestehen bleiben. In jedem Fall nutzen sie aber den Spielraum und die Mängel, die zwischen den Zeilen der Baugesetze und zwischen den Linien einer Entwerferin entstehen. Genau diesen Zwischenraum möchten wir erkunden: durch Literatur und Projektbeispiele und durch ein gezieltes Entdecken im realen Stadtraum. Abschließend möchten wir durch eine Stadtintervention einen eigenen, temporären „Ort des Gemeinschaffens“ ermöglichen und dadurch selbst einen Stück Raum für einige Momente verändern.

FORMAT
Das Seminar wird für Studierende im Master und im Bachelor angeboten.
Dieses Lehrangebot besteht aus auf (Online) Präsenz basierten Lernformen
und Eigenleistungen im Selbststudium. Bei erfolgreichen Abschluss wird ein Seminar-Modul mit 6LP anerkannt. Weitere Details zu der Anerkennung sind der entsprechenden Prüfungsordnung bzw. dem Modulhandbuch zu entnehmen.

ZIEL UND METHODE
Dieses Seminar ist eine Entdeckungsreise, auf der wir „Orte des Gemeinschaffens“ als Möglichkeitsraum, städtebauliche Typologie und Teil der Stadtentwicklung betrachten. Die braunschweiger Projektelandschaft ist einerseits erreichbar und präsent, andererseits ein wenig versteckt und kaum publiziert. Wir möchten diese besonderen Orte kennen- lernen und durch eine Stadtintervention selbst einen solchen Ort schaffen. Die Erkenntnisse in Form von Texten und Illustrationen fließen in eine Publikation, die „Orte des Gemeinschaffens“ und ihre Wirkung sichtbar machen soll. Der Arbeitsprozess wird in vier Bausteinen gegliedert:
– Inputs und Stadtentdeckungen
– Diskussionen und Einzelgespräche
– Eigenständige Arbeit
– Stadtintervention

PHASE 1: EINSTIEG IN DAS THEMA
In der ersten Phase werden durch Literaturrecherche und Diskussion eigene Themeschwerpunkte formuliert. Zu den ausgewählten Themen wird ein Kurztext als Essay verfasst. Damit schaffen wir einen Einstieg in das Thema und können danach in dem realen Stadtraum unser Wissen und unsere Ideen anwenden.

PHASE 2: PROJEKTELANDSCHAFT
Im zweiten Schritt beschäftigen wir uns mit den „Orten des Gemeinschaffens“ in Braunschweig. Wir wollen die Projekte kennenlernen, die selbstorganisiert und gemeinschaftlich etwas vor Ort bewegen und einen Stück Stadt mit kleinen Angriffen verändern. In Spaziergängen und Fahrradtouren durch die Stadt erkunden wir die braunschweiger Projektelandschaft und erstellen Portraits von besonderen Orten.

PHASE 3: STADTINTERVENTION
Zum Abschluss planen und veranstalten wir eine eigene, gemeinsame Stadtintervention. In diesem Kontext überlegen wir: Welche Themen können wir aufgreifen? Welche räumliche Konstellation möchten wir durch eine künstelische Aktion stören? Das Ziel
ist es, im realen Raum mit kleinen, temporären Eingriffen oder Aktionen einen besonderen Effekt zu erzeugen. Wir wollen nicht den Raum an sich verändern, sondern vielmehr die Wahrnehmung und Nutzung des Raum beeinflußen.

ERGEBNISSE
Entstehen soll eine Dokumentaion des gesamten Prozesses. Wir dokumentieren unsere ersten Gedanken in kurzen Essay-Beiträgen, die durch Literatur unterstützt werden. Impressionen der Projekte und Räume werden in Kurztexten und Illustrationen festge- halten. Und natürlich Dokumentieren wir unsere Stadtintervention vor Ort mit Konzeptzeichnungen und Fotos. Dadurch möchten wir unsere Entdeckungsreise zu den „Orten des Gemeinschaffens“ festhalten.

BETREUUNG
Larisa Tsvetkova und Hannah Hemsing

KONTAKT
l.tsvetkova@tu-bs.de

WEITERE INFORMATIONEN:
Aufgabenstellung als PDF

Responsive City

RESPONSIVE CITY – 7th Advanced Architecture Contest – IAAC

Das IAAC ruft zum siebten Mal den Advanced Architecture Contest zum Thema RESPONSIVE CITY aus. Interessierte Studierende können am ISE im Rahmen des Wettbewerbs ein freies Thema als Seminar oder Kompaktenwturf ausarbeiten. Aus der Ankündigung:

Rapidly changing conditions deriving from continuous mutations in social structure, forms of interaction, climate behavior and economic conditions are today requiring to design cities that can rapidly adapt and reconfigure themselves.

New tools and processes such as computational design, digital fabrication, virtual and augmented reality, artificial intelligence and synthetic biology, among others, are giving us the chance to re-design cities in such way that they can respond to users needs adapting to changes. Cities can transform themselves into evolutionary organisms, able to react in real time, questioning the solid principles of durability, stability or longevity.

The competition jury [...] is looking for outstanding proposals at any scale, for any city in the world on Smart Cities, Eco neighborhoods, Self-sufficient buildings, Intelligent homes, FabLabs, Urban farming or any other proposal that analyzes the phenomena of the Responsive City.

Hannah Hemsing

Antonia Lüttig

Amir Touhidi, Till Griesemann, Jonathan Nestler

Advanced Urban Analysis

Advanced Urban Analysis

Entwurfsprozesse setzen, vor allem im städtebaulichen Maßstab, eine analytische Phase voraus. Diese Phase zielt auf eine situative Beschreibung des Entwurfskontextes (Genius Loci), damit der Designvorschlag gut in das zu planende Areal integriert werden kann.

Städte mit exponentiellen Wachstumsraten, sowie bereits etablierte Megacities, können nicht unter den gleichen Paradigmen verstanden werden, mit denen Städte bisher betrachtet wurden und stellen eine neue Herausforderung für die vorhandenen Entwurfsprozesse dar.

Dieses Seminar ist ein Versuch die Grenze der bekannten analytischen Vorgänge zu verschieben, um sich ein erweitertes Verständnis komplexer städtebaulichen Zusammenhänge anzueignen. Es handelt sich hierbei um ein Experiment, das auf einen fünfstufigen Abstraktionsprozess aufbaut:

DECOMPOSE - OBSERVE - EVALUATE - MANIPULATE - RECOMPOSE

zu den Ergebnissen

STADTGESTALTen

Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit leben heute schon in städtischen Gebieten, Tendenz steigend. Dabei wollen die Bewohner zunehmend bei der Gestaltung ihres urbanen Umfeldes aktiv mitwirken. Bürgerbeteiligungen und partizipative Projekte sind inzwischen allgegenwärtig in der Stadt. Doch wie beeinflussen solche Projekte die Stadtgestalt?

Oft ist nicht sofort ersichtlich, warum bestimmte urbane Räume nicht funktionieren bzw. aus welchen Gründen sie von den Nutzern angenommen oder besetzt werden. Ein Perspektivenwechsel hilft dabei, Verständnis für die vielschichtigen Prozesse und Abläufe in einer Stadt bzw. einem Quartier zu entwickeln. Im Seminar werden wir der Aneignung von öffentlichem Raum in der Stadt nachgehen und parallel unterschiedliche Herangehensweisen an verschiedene Aspekte städtebaulicher Analysen vorstellen und diskutieren. Ergänzend dazu erfolgt in die Beschäftigung mit thematisch abgestimmter Literatur.

Das erarbeitete Wissen wird in Analysen Hamburger Stadtquartiere, in denen Bürgerinitiativen die Stadt mitgestalten, erprobt. Die Ergebnisse werden während des Seminars in Form von Pecha Kucha-Vorträgen durch die Studierenden vorgestellt und als Hausarbeit abgegeben.

Franziska Frisch und Kerstin Osterwaldt

Lotta Gärtner & Chantal Tillot

STADTerLEBEN

Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit leben heute schon in städtischen Gebieten, Tendenz steigend. Die Städte selber stehen dabei in ständiger Konkurrenz zueinander. Sie werben mit Angeboten des Arbeitsmarkts und einer Vielzahl an Freizeitaktivitäten ebenso wie mit einer hohen Lebensqualität für die Bewohner. Doch wie misst man diese Qualität?

Jeder städtebauliche Entwurf startet mit einer Untersuchung des Ortes, der Analyse. Dabei wird die Stadt in ihre Teil-Aspekte gegliedert, welche im Einzelnen untersucht werden. So werden z.B. Schwarzpläne erstellt oder die maßgeblichen Grünräume werden analysiert. Die Analyse ist eine wesentliche und grundlegende wissenschaftliche Methode im Städtebau, die noch lange nicht da zu Ende ist, wo bekannte städtebauliche Untersuchungen aufhören. Oft ist nicht sofort ersichtlich, wie bestimmte urbane Räume funktionieren bzw. warum sie von den Nutzern nicht angenommen werden. Ein Perspektivenwechsel hilft dabei, Verständnis für die vielschichtigen Prozesse und Abläufe in einer Stadt oder einem Quartier zu entwickeln.

Im Seminar werden wir unterschiedliche experimentelle Herangehensweisen an verschiedene Aspekte städtebaulicher Analysen vorstellen und diskutieren. Parallel erfolgt in den jeweiligen Gruppen die Beschäftigung mit thematisch ergänzender Literatur. Das erarbeitete Wissen wird gruppenweise in städtebaulichen Analysen verschiedener Braunschweiger Stadtquartiere erprobt. Die Ergebnisse werden während des Seminars in Form von Pecha Kucha-Vorträgen durch die Studierenden vorgestellt und als Hausarbeit abgegeben.

Marcel Sonntag

Jasmin Albrecht und Ira Leifried

Silke Lubahn, Anna Jureit

Generische Entwurfsprozesse im Städtebau

Structuralism reloaded, Uwe Brederlau und Florian Holik

Urban Lab

In diesem Seminar werden neue städtebauliche Strukturen experimentell entwickelt und getestet. Begleitet durch kurze Seminare (Methodik und Software) wird eine prozesshafte und regelbasierte Entwurfsmethodik, parametrisches Entwerfen im Städtebau vorgestellt. Zur Bearbeitung des Seminars werden Grundlagen von Grasshopper als Tool zur Erzeugung und Steuerung von Entwurfsprozessen vermittelt und zur Erzeugung und Steuerung parametrischer Entwurfsprozesse eingesetzt. Erfahrungen im Bereich der digitalen Entwurfsproduktion werden vorausgesetzt.In aufeinander aufbauenden Übungen wird zunächst ortlos ein regelbasiertes Konzept entwickelt, das später auf einen konkreten Ort angewendet werden kann. Parameter wie Kompaktheit, Orientierung, Besonnung und Verschattung sollen hierbei in die Konzepte einfließen.Die Entwurfsbearbeitung erfolgt in Gruppenarbeit (max. zwei Studierende).Die generierten, parametrischen Strukturen werden auf ihre Qualität, räumliche Wirkung und Ästhetik sowie Maßstäblichkeit in verschiedenen Medien überprüft. Um das jeweilige Seminarstadium besser beurteilen und entwurfsimmanent weiter ausarbeiten zu können, werden diese jeweils durch Rapid Prototyping materialisiert.
Die Teilnahme an der Vorlesungsreihe “Strategien für einen nachhaltigen Städtebau” sind verpflichtender Bestandteil des Seminars.
Das Seminar ist auch Vorbereitung für einen im Sommersemester 2012 stattfindenden Entwurf, der die erarbeiteten Kenntnisse vertieft.

fast forward

Gestaltwandel Braunschweiger Stadtentrees

Neu, modern und vor allem autogerecht waren typische Merkmale des Städtebaus der Nachkriegszeit, die auch den Wiederaufbau der Braunschweiger Innenstadt nach der nahezu vollständigen Zerstörung maßgeblich beeinflussten. Eine verkehrsgerechte Planung mit z.T. überdimensionierten Transferräumen prägt die Stadtentwicklung bis heute.

Das unweigerliche Ende des Zeitalters fossiler Energien wird vorrausichtlich wiederum einschneidende Veränderungen des städtischen Raums zur Folge haben und damit einen Gestaltwandel in Gang setzen.
Ausgangspunkt des Seminars ist zunächst eine Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung der Braunschweiger Stadteingänge im Bereich der Okerumflut. Die TeilnehmerInnen des Seminars untersuchen gemeinsam mit Studierenden der HBK Braunschweig die urbanen Räume unter anderem hinsichtlich Gestaltung, Dichte, Funktion, Maßstab und Atmosphäre; immer unter Berücksichtigung des jeweiligen zeitlichen und kulturellen Kontextes.

Vor dem Hintergrund einer sich bereits abzeichnenden Endlichkeit fossiler Energien sollen im Anschluss an die Analyse Ideen, urbane Szenarien für einen zukünftigen Gestaltwandel der Stadtentrees entwickelt werden (Braunschweig nach dem Öl).

Neben Konzepten zur baulichen Umgestaltung, Neuaneignung, Markierung oder Umnutzung sind auch Ideen zu situativen Zwischennutzungen möglicher Leerräume denkbar. Dabei werden verschiedene Zeitebenen und Raumzustände eines Ortes diskutiert, beschrieben und bildhaft gemacht.
Themenbezogene theoretische Ansätze und Raumkonzepte sowie deren Umsetzung in aktuellen Kunst- und Bauprojekten begleiten das Seminar.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut für Kunstwissenschaft, HBK Braunschweig, Prof. Dr. Mönninger, statt.

Jens Lehmann (TU), Juliane-Marie Nickel (HBK), Vincent Marius Szur (HBK), Lena Nölkenbockhoff (HBK)

Ausstellungsfotos während des Rundgangs 2011

im Foyer der Hochschule für Bildende Künste

urban lab_parametric urbanism

Steven Hahnemann

In diesem Seminar werden neue städtebauliche Strukturen experimentell entwickelt und getestet. Begleitet durch kurze Seminare (Methodik und Software) wird eine prozesshafte und regelbasierte Entwurfsmethodik, parametrisches Entwerfen im Städtebau vorgestellt.

Zur Bearbeitung des Seminars wird die Software Generative Components (GC) zur Erzeugung und Steuerung parametrischer Entwurfsprozesse eingesetzt. Erfahrungen im Bereich der digitalen Entwurfsproduktion werden vorausgesetzt.

In aufeinander aufbauenden Entwurfsübungen wird zunächst ortlos ein regelbasiertes Konzept entwickelt, das später auf einen konkreten Ort angewendet werden kann. Die Entwurfsbearbeitung erfolgt in Gruppenarbeit (max. zwei Studierende).

Die generierten, parametrischen Strukturen werden auf ihre Qualität, räumliche Wirkung und Ästhetik sowie Maßstäblichkeit in verschiedenen Medien überprüft. Um das jeweilige Seminarstadium besser beurteilen und entwurfsimmanent weiter ausarbeiten zu können, werden diese jeweils durch Rapid Prototyping materialisiert.

 Steven Hahnemann

urban lab 3.0

Seminar zum parametrischen Entwerfen

Generative Components ist ein Werkzeug zur Erzeugung eines parametrischen Modells durch die Erstellung und Berücksichtigung einer Vielzahl von Einflussgrößen. Dabei wird zwischen diesen in der Entstehung und Differenzierung des Systems vermittelt und dadurch eine unterschiedliche Hierarchisierung und Gewichtung von Entwurfskriterien definiert.

Im Seminar werden die Grundlagen von GC (Generative Components) als Tool zur Erzeugung und Steuerung von Entwurfsprozessen vermittelt. Das Seminar gliedert sich in zwei Phasen, nach dem Einstieg in die Grundlagen des Programms und parametrische Entwurfsstrategien folgt die Vertiefung und Umsetzung erster Entwurfskonzepte.

Die Entwurfsergebnisse werden mittels Rapid Prototyping materalisiert.

Die nachfolgende Galerie zeigt Entwurfsergebnisse von: Jascha Fink + Sebastian Fünfzig, Britta Goldenbaum + Julian Steffen, Leonhard Pröttel, Jan Dethlefsen + Jens Lehmann.

Urban Life Lab

Sebastian Kaus, Fahim Mohammadi

Parametrisches Entwerfen im Städtebau

New York, Neu-Delhi, Mexiko-City… – Urbanität hat viele Gesichter. Jede Stadt hat ihre eigenen Identitäten, Stärken und Herausforderungen. Die Qualitäten städtischer Räume hängen von vielen Faktoren ab: So sind es z. Bsp. die Gebäudedichte, die Größe und Anzahl der Freiräume oder die Breiten der Transiträume, die die Morphologie von Stadt bedeutend beeinflussen. Die Gestalt von Stadt wird geprägt von der Zusammensetzung und der Gewichtung dieser Faktoren. Im vorliegenden Seminar begreifen wir diese Faktoren als Parameter. Innerhalb eines städtischen Systems oder entwurflichen Konzeptes sollen bestimmte Variablen offen für Veränderungen bleiben: Welches sind die entscheidenden Parameter für eine urbane, qualitätvolle und lebenswerte Stadtgestaltung?

Um darauf Antworten zu finden, untersuchen wir zunächst bestehende Stadtordnungsprinzipien auf die sie charakterisierenden Parameter. In Referaten soll das komplexe Thema anhand von konkreten außergewöhnlichen Stadtbeispielen analysiert, interpretiert und anschließend im Seminar diskutiert werden.

Anschließend werden im Stegreif die gewonnenen Erkenntnisse experimentell umgesetzt und eine Stadtstruktur entwickelt, die visionär den zuvor definierten Parametern entspricht.
Die digitale Weiterentwicklung und Auslotung der Stegreif-Erkenntnisse erfolgt in der das Seminar begleitenden Medienwerkstatt. Hier wird die Zusammensetzung und Gewichtung der Parameter in verschiedenen Szenarien getestet. Ziel ist die Generierung einer spannungsvollen urbanen Raumtransformation.

Urban Life Lab

Zwischen Utopie und Realität

Der sorgsame Umgang mit Energie- und Flächenressourcen, sowie der gezielte Einsatz von erneuerbaren Energien ist zentrales Thema dieser Aufgabe. Es sollen technische Innovationen unserer Zeit zu gedachten Reaktionen in der Zukunft thematisiert werden.

Nach einer Research- und Einarbeitungsphase sollen die gewonnen Erfahrungen experimentell im Raum zwischen Utopie und Realität ausgereizt werden. Ziel ist es dabei, ein radikales Konzept zu entwickeln, indem die Komponenten aus Wohnwelten, Bürowelten, Versorgung und Freizeit der zuvor selbst definierten Hypothese gerecht werden.

Rund die Hälfte, der in Europa verbrauchten Energie, dient dem Betrieb von Gebäuden.
Hinzu kommt der für den Verkehr aufgewendete Anteil. Für die Bereitstellung dieser Energie werden in großem Umfang nicht wiederbringbare, fossile Brennstoffe verbraucht, die künftigen Generationen fehlen werden. Der rücksichtslose Verbrauch von Energieressourcen erzeugt Emissionen, die sich negativ auf die Umwelt auswirken. Zudem verringern sich die natürlichen Lebensräume durch Rohstoffausbeute und einer intensiven Landwirtschaft. Diese Situation erfordert ein Umdenken: es müssen neue Konzepte für Stadtstrukturen, Gebäudetypologien, Materialien, sowie für die Mobilität der Zukunft entwickelt werden. Es werden in den einzelnen Arbeiten der Gruppen jeweils selbstgewählteSchwerpunkte zu den Einzelaspekten (Energie, Fläche, Mobilität, Rohstoffe, etc.) des gesamten Themenspektrums bearbeitet.

Andre Schmid, Jonathan Nestler

Zurück in die Zukunft

Städtebauliche Konzeptionen im Konstruktivismus

Das Seminar geht den Theorien des russischen Konstruktivismus nach und untersucht beispielhaft Werke von Künstlern und Architekten dieser Stilrichtung. Ein Schwerpunkt liegt auf ihren Konzeptionen im Städtebau. Dabei werden die gewonnen Erkenntnisse in den Bezug zur Gegenwart und einer möglichen Zukunft gestellt. Ergebnis ist die Ableitung einer eigenständigen Hypothese und Ihre Übersetzung in den Raum.

In der sowjetischen Architektur der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts war der Konstruktivismus eine der einflussreichsten Strömungen in der Kunst, der Architektur und im Städtebau. Diese zeichnete sich u. a. dadurch aus, dass sie für diese beispielhaft genannten Disziplinen eine gemeinsame theoretische und gesellschaftliche Grundlage zur Verfügung stellte. In der sowjetischen Architektur wurde der Begriff Konstruktivismus als eine neue Methode des Entwerfens verstanden. Als bekannte Protagonisten dieser Stilrichtung gelten A. Wesnin, W. Kandinsky, K. Malewitsch, W. Tatlin, K. Melnikow, El Lissitzky und M. Ginsburg.

Sarah Papen, Lisa Manns